Nein, nein! Am nächsten Mittwoch mache ich keine Tour!
Meine Beine sind dann immer noch rekonvaleszent vom heutigen Jungfrau-Marathon.
Ich habe ausnahmsweise am Lauf ein paar Bilder gemacht und schreibe heute diesen Bericht (ich habe es einfach nicht fertiggebracht, den Lauf auf den Mittwoch zu verschieben!).
Man erlebt an diesem Lauf den Blick auf die Jungfrau aus verschiedensten Perspektiven - ganz besonders bei dem heutigen Prachtwetter!
Start ist um 9 Uhr neben der Jungfrau-Matte in Interlaken.
Leider hat mich im Juli eine Muskelzerrung am Obeschenkel für jegliches Lauftraining ausser Gefecht gesetzt, und ich spüre sie immer noch.
Anstatt aber gar nicht teilzunehmen habe ich beschlossen, es ganz vorsichtig und langsam zu versuchen, mehr als Ausflug halt und nicht als Wettkampf.
Ich habe zum erstenmal überhaupt meine Uhr zu Hause gelassen und stattdessen meinen Fotoapparat an einen Lauf mitgenommen.
Einstimmung vor dem Start.
Es nehmen Läufer aus 50 Ländern am Jungfrau-Marathon teil - da dürfen schon Alphorn und Fahnenschwinger dabei sein.
Ich bin heute im Feld der fast 4000 Läufer extra weit hinten eingestanden.
Die Strecke geht zuerst 25 km recht flach, eine Runde durch Interlaken, dann nach Bönigen an den Brienzersee (Bild), Wilderswil, Zweilütschinen, Lauterbrunnen, dort mit einer Zusatzschlaufe.
Dann erst beginnt die Steigung mit rund 1900 m HD über Wengen, Wengernalp, Eigergletscher und wieder hinunter auf die Kleine Scheidegg.
Verpflegungsposten In Wilderswil nach 10 km - da waren vor mir schon ein paar andere da...
Zwischen Zweilütschinen und Lauterbrunnen.
Nochmal ein besonderer Ausblick auf die Jungfrau am Wendepunkt bei den Trümmelbachfällen.
Meine Muskelzerrung meldet mir, dass sie zufrieden ist mit meinem Lauftempo, sie verspricht sich weiter still zu verhalten.
Nach 25 km in Lauterbrunnen, vor Beginn der Steigung bin ich zuversichtlich, dass ich es bis ins Ziel schaffen werde.
Auf der Zusatzschlaufe nach Wengwald, kurz vor Wengen.
In Wengen ist wieder ganz viel Action.
Der Sonnenstand und mein Gefühl sagen mir, dass jetzt etwa Mittag vorbei ist, dass ich also etwa 3 1/2 Stunden unterwegs bin.
Meine indianischen Qualitäten werden aber abrupt beendet: die Kirchenuhr zeigt tatsächlich halb eins.
Wie banal, so eine Uhr!
Nun kommt die Jungfrau langsam näher!
Hier noch einmal etwas Swissness, bei km 39, bevor es dann (im Hintergrund) ganz steil zur Sache geht.
Wie diese teils älteren Herren mit ihren Rohren auf diesen Grat gekommen sind, ist mir ein Rätsel!
Alle Achtung jedenfalls!
Hier ist Einerkolonne und halt auch Geduld angesagt.
Zuletzt dann noch der Weg auf der bekannten Moräne Richtung Eigergletscher.
Nachträglich habe ich noch dieses Bild eingefügt, das ich von einem offiziellen Lauffotografen gekauft habe (ziemlich sauteuer..).
Erstaunlich: Ich habe das Bild online bestellt, 1 Woche später kam es in einem Couvert - - aus Neuseeland!!
Am höchsten Punkt des Laufes, oben an der Moräne, steht seit ich mich erinnern kann jedesmal dieser Dudelsackspieler. Ich habe ihn schon von weitem gehört, leider hat er gerade bei meiner Ankunft eine Verschnaufpause gemacht.
Ich kann es kaum glauben: das Ziel auf der Kleinen Scheidegg ist wieder in Sicht!
Zum 15. Mal freue ich mich über die Ankunft an diesem magischen Ort!
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