In Analogie zu Franz Hohlers "52 Wanderungen" plane ich, in diesem Jahr (2012) an jedem Mittwoch auf eine Tour zu gehen.
Geplant sind Wanderungen, Schneeschuh-Touren, Bergläufe, Ausflüge mit dem Rennvelo, mit dem Bike, Langlauf, usw.
Manchmal werde ich von Brigitte oder von einer Tochter begleitet, hoffentlich ein paarmal auch von Sportkollegen, meistens werde ich aber alleine unterwegs sein.
Alfred Lehmann


Mittwoch, 18. April 2012

18.4.2012 Rund um den Flughafen Kloten

Heute fahre ich zum erstenmal nicht mit dem OeV, sondern mit dem Auto zum Start meiner Tour.
Sonja und Markus haben sich für ihre Wohnung direkt am Thunersee zwei Kajaks gekauft, und jetzt vergiblen sie fast vor Sehnsucht, dass diese Kajaks endlich von Effretikon nach Thun transportiert werden. Das will ich heute machen. Wir haben um 14 Uhr im Shop abgemacht.

.. auf dass es auf dem Thunersee bald so aussehen wird:






Es gibt einen Lauf von 17 km rund um den Flughafen Kloten, an dem ich vor Jahren auch zweimal teilgenommen habe. Diese Strecke will ich am Morgen als Wandertour unternehmen.

Ich starte in aller Frühe, um möglichst vor den fleissigen Zürchern (d.h. vor 6 Uhr) die Agglomeration durchquert zu haben.





Der zweite Grund für mein frühes Starten ist der:


Der A380 der Singapur Airlines landet täglich um 8 Uhr in Kloten - da wollte ich einmal an der Landepiste stehen!

Ich parkiere und starte da, wo die Strasse kurz vor der Landepiste die Flugschneise quert. Die tief anfliegenden Flugzeuge faszinieren mich immer noch:






Unterwegs kann ich meinen Gedanken nachhängen an die Kindheit und Jugendzeit, als mir die Flugzeuge alles bedeuteten. Hier ein paar Erinnerungen (kursiv):

Ich kannte seinerzeit sämtliche Verkehrsflugzeuge und auch alle Fluggesellschaften, die Kloten anflogen. Die Swissair-Flotte bestand aus DC-3, DC-4, Convair Metropolitan, später dann Caravelle (mit dem ohrenbetäubenden Lärm!), DC-6, DC-8 und Coronado.
Ich habe kürzlich ganz zufällig einen Ringordner wieder gefunden (dessen Existenz ich längst vergessen hatte), in dem ich alle Flugzeuge fein säuberlich mit Schreibmaschine zusammengestellt hatte.
Beispiel:




Das linke Bild einer Comet der BOAC habe ich selber von der Flughafenterrasse aus gemacht.
Die englische Gesellschaft BOAC (British Overseas Airways Corporation) ist längst verblichen, und die Comet sind verschrottet - gleiches gilt leider auch von der Swissair und der Coronado....


Längs der Piste findet sich zu meiner Ueberraschung ein ganz schönes Naturschutzgebiet, an 2 Orten habe ich sogar eine Nachtigall gehört!













Dazwischen immer wieder die Flugzeuge:





Naturschutzgebiet, Vögel, Flugzeuge, dazu immer ein leichter Kerosingeruch - einfach ein Eldorado!



In den späten 50er Jahren durfte ich einmal pro Jahr mit dem Vater hinten auf seinem Töff (Puch) zum Flughafen fahren. Wir haben jeweils die Flugzeuge nicht nur von der Terrasse aus, sondern auch direkt am Beginn der Startbahn, gerade beim Wenden, beobachtet. Da war damals nur ein kleiner Holzzaun, und die Flügelspitzen sind jeweils nur wenige Meter neben und über uns durchgeglitten.
Der palästinensische Terror gegen Flugzeuge und Flughäfen (auch in Kloten) hat dieser Idylle dann ein rasches Ende bereitet.



Diesen seltenen Kerl habe ich auf dem Parkplatz des Terminals gesehen - ich glaube es ist ein Steinschmätzer. 
Nachtrag: Hans hat mir mit einem email bestätigt, dass das wirklich ein Steinschmätzer ist.  Danke!







Auch auf dem Rückweg auf der anderen Pistenseite begegnen sich Natur und Technik:



An schulfreien Nachmittagen habe ich stundenlang zu Hause vom Fenster im 3. Stock mit dem Astronomie-Fernrohr meines Vaters die Linienflugzeuge beobachtet, die auf der Luftstrasse Grün 5 von Kloten Richtung Genf und Madrid flogen. 
Ich erkannte die allermeisten Flugzeuge - so erinnere ich mich noch, dass immer so gegen 14 Uhr eine Coronado der Swissair auftauchte mit Ziel Genf - Madrid - Caracas.
Besondere Leckerbissen waren die selten zu beobachtenden Super Constellations oder auch die Comet.
Ich habe in dem besagten Ringordner sogar noch einen selber angefertigten Zeitplan der Flugzeuge über Bern wiedergefunden:




Heute sieht das schon etwas anders aus: Die A 380 beim Start um 12 Uhr - einfach imposant!








Am Nachmittag gehts dann mit bepacktem Auto von Effretikon nach Thun:




Die allseitige Freude bei unserer Ankunft ist (verständlicherweise) gross!



Viel Spass!!






2 Kommentare:

  1. Danke viel mal für deine Hilfe mit den Kajaks. Wir haben die 2 Riesendinger sehr gut nach Hause gebracht und es macht super Spass darin zu fahren!!
    Sonja

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  2. Du bist ein talentierter Journalist! Die Kindheitserinnerungen haben mich zum Schmunzeln gebracht. Ich wusste gar nicht, dass du aerophil veranlagt bist. Grüsse, Markus

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