In Analogie zu Franz Hohlers "52 Wanderungen" plane ich, in diesem Jahr (2012) an jedem Mittwoch auf eine Tour zu gehen.
Geplant sind Wanderungen, Schneeschuh-Touren, Bergläufe, Ausflüge mit dem Rennvelo, mit dem Bike, Langlauf, usw.
Manchmal werde ich von Brigitte oder von einer Tochter begleitet, hoffentlich ein paarmal auch von Sportkollegen, meistens werde ich aber alleine unterwegs sein.
Alfred Lehmann


Mittwoch, 30. Mai 2012

30.5.2012 Mit dem Rennvelo zum Seebergsee, zu den Fröschen

Wenn ich dann in 1-2 Wochen in die Pässe gehen will, dann muss ich schon vorher meinen km-Zähler auf dem Rennvelo noch etwas bewegen - derzeit Stand 0 km in diesem Jahr.

Sonja und Markus haben mir den Hinweis "Seebergsee" gegeben - ein guter Tip!


Ich starte in Seftigen.





Der Tag beginnt schon mal perfekt!
















Idyllischer Uebeschisee....



...  und Amsoldingersee.


Man muss sich links aus dem Schilf noch den lauten melodischen Gesang eines Teichrohrsängers oder Sumpfrohrsängers vorstellen!




In Wimmis hat es sogar eine gedeckte Holzbrücke über die Simme extra für Velos und Fussgänger, das ist luxuriös!

















Im Anstieg ins Diemtigtal kurz nach Oey-Diemtigen überholt mich einer, auch auf einem Rennvelo.
Wir wechseln ein paar Worte, natürlich fragt man gegenseitig wohin es geht. "Seebergsee" sage ich, möglichst emotionslos und beiläufig (das sind gut 1000 m Steigung von hier an).
Er antwortet ebenso beiläufig (und ich muss sagen, das hat er aber perfekt hingekriegt!), er werde am Nachmittag am Genfersee sein ... !!

Hoppla!

Da sind aber neben den gut 100 km Weg noch ein paar kleine Hindernisse im Weg, so der Gestelenpass (Uebergang ins Simmental), die Saanenmöser und Pillon oder Mosses.

Der ist wohl ein paar Nummern zu gross für mich, ich verabschiede mich und lasse ihn ziehen.



Aussicht ins hintere Diemtigtal, von Zwischenflüh aus:





Um 11 Uhr bin ich oben. Die Strasse zur Alpwirtschaft ist erst seit einer Woche offen, es waren noch nicht viele Leute da.








Der See ist noch zum grossen Teil gefroren.



Im Schilf am Rand hat es dann Tausende und Abertausende Frösche beim Laichen - ein richtiges Naturschauspiel!















Danke Sonja, die mir die letzten beiden schönen Froschbilder vom letzten Sonntag überlassen hat!





Mittagessen in der einfachen Alpwirtschaft.  Das ist doch kein schlechtes Motto für hier oben.


Auf der rasanten Talfahrt gibt es auf einmal einen starken Schlag am Lenker - ich habe ein kleines Loch in der Strasse übersehen (das man mit dem Bike kaum beachten würde..) - und schon fahre ich auf den Felgen.

Ich bin jahrelang ohne Flickzeug herumgefahren, und nun habe ich tatsächlich vor einem Monat je ein Set fürs Bike und fürs Rennvelo gekauft....       Mit etwas Geduld mache ich mein Velo wieder fahrtüchtig.




Und zuletzt gibt es noch Kaffee und eine kleine Coupe bei Sonja's in Gwatt!


Danke!


Mittwoch, 23. Mai 2012

23.5.2012 Berglauf auf den Niesen

Wir haben heute eine Einladung mit Freunden auf dem Niesen: Nachtessen und anschliessend ein Konzert mit dem Streichquartett von Alexandre Dubach.

Das kann ich gut kombinieren mit einem Trainingsläufli auf "meinen Hausberg" - ich starte am Nachmittag.

Für Nicht-Läufer sei hier erklärt, dass sich die Niesenbahn als ideale Berglauf-Trainingsstrecke positioniert: Man kann als Läufer ein Gepäckstück an der Talstation abgeben, das gratis nach oben transportiert wird. Auf dem Gipfel hat es im Wartesaal etwas abgegrenzt eine kleine Duschkabine.


Die Dame am Billettschalter will mein Gepäck partout nur bis zur Mittelstation transportieren - der Weg von der Mittelstation zum Gipfel sei noch gesperrt und werde voraussichtlich an Pfingsten eröffnet. Mein Weg mehr links über die Niesenalp dauere noch wesentlich länger bis zur Eröffnung. Es nützt nichts, dass ich ihr versichere, ich gehe auf eigene Verantwortung.
Ich habe Verständnis für ihre Weisung - es macht ja nicht Sinn, den Weg als gesperrt zu erklären und dann trotzdem Gepäck zu transportieren.
Macht nichts, ich komme schon wieder zu meinen Kleidern. Ich habe dieses Jahr wieder ein Jahres-GA auf den Niesen und kann die Tasche ja auch in der Mittelstation abholen gehen.




"Hat der Niesen einen Hut, bleibt das Wetter gut".  Heute hat er sich den Hut tief über die Ohren heruntergezogen und auch noch ein Halstuch umgelegt.   Immerhin sieht man ganz hinten im Nebel schon etwas "niesen".



Erste kleine Aufhellung.


Hier die Abzweigung bei der unteren Niesenalp: rechts geht der Weg zur Mittelstation Schwandegg (mit meinen Kleidern), den mir die Niesenbahn zugedacht hat.  Ich versuche es doch mit dem linken Weg über den Grat zur Ober-Niesenalp und weiter zum Gipfel.




Ein erster kleiner Rutsch hat den Weg verschüttet, dies ist noch kein Problem.



Die obere Niesenalp.  Zu dieser Jahreszeit (und bei diesem Wetter) ist man da mutterseelenallein unterwegs.   Weit und breit keine Kühe oder andere intelligente Lebewesen in Sicht...



Auf dem weiteren Weg zum Niesengrat auf knapp 2000 m wird es schwieriger.

Auf etwa 50 m ist der Weg durch eine Rüfe völlig verschüttet. Es liegen metergrosse Eisbrocken herum, dazwischen ist tiefer Sumpf/Morast. Ich versinke darin bis zu den Waden.
Ich muss jeden Schritt mit Bedacht machen und muss vor allem darauf achten, dass bei dem laut flutschenden Geräusch beim Hochziehen des Beines der Schuh immer noch dran ist! Ich war derart beschäftigt, dass ich nicht noch fotografieren konnte, hatte keine (saubere) Hand mehr frei.
Es kam mir wieder die Dame an der Kasse in den Sinn - sie hatte es ja gesagt!

Bis hier wieder ein vernünftiger Wanderweg vorhanden ist, dürfte es wohl noch ein paar Wochen dauern.


Zu oberst am Niesengrat hatte es eine grosse Wächte - da war ich froh, dass es schon ein paar Spuren hatte.  Ich kenne den Weg und wusste, dass nach dieser Stelle alles am Sonnenhang entlang geht und sicher schneefrei sein wird.    Der Weg schien mir nicht ein Risiko, aber schon noch gar nicht für Herr und Frau Wanderer.





Der Gipfel kommt im Nebel in Sicht.






Die letzten Meter zum Restaurant mit der ganz schönen Aussichtsterrasse auf 2350 m.



Das Panorama vom Niesen mit Wolkenstimmung.





Ich glaube kaum, dass irgend jemand von diesen Gästen einen ebenso schönen Aufstieg erlebt hat!





Zum Schluss:  Blüemlisalp und Doldenhorn im Abendlicht.



Dienstag, 15. Mai 2012

16.5.2012 Nachtmarsch Bremgarten - Rigi

Vor einem Monat habe ich beim lustlosen Durchblättern des "Fit for Life" einen Bericht gefunden über einen Nachtmarsch, der jedes Jahr in der Nacht zur Auffahrt durchgeführt wird von Bremgarten der Reuss entlang auf die Rigi, 50 km und 1800 m HD (rigimarsch.ch).
Das wäre etwas für meine Mittwochstour!





Ich war schon frühzeitg in Bremgarten. Allerdings war das Anstehen von 1 1/4 h für die Nachmeldung schon mal nicht gerade eine organisatorische Meisterleistung....






Um 20 Uhr konnte ich dann abmarschieren, das Wetter war nach dem Abzug einer Regen- und Kaltfront ganz ordentlich.




Zuerst gings von Bremgarten bis Rotkreuz immer der Reuss entlang - ein schöner Weg, den ich schon von einer früheren Tour her kannte!



Langsam wurde es Nacht.


Es ist ein faszinierendes, aber auch irgendwie  leicht beklemmendes Gefühl, wenn man sich so schutzlos in die Nacht begibt. Alle anderen tagaktiven Lebewesen hatten sich längst einen Schutz gesucht und warteten auf den Morgen - wir dagegen waren unterwegs, unterstützt durch etwas Technik und angetrieben von der Erwartung auf ein besonders schönes Morgenerlebnis.





Auf der Höhe von Sins begann es doch noch kräftig zu regnen.
Ich hatte mir mit meiner Regenjacke und Regenhut ein einigermassen behagliches und trockenes Mikroklima eingerichtet. Sollten die doch da draussen mit ihrem Wetter machen, was sie wollten - mich ging das nichts mehr an!








Einer der 6 Verpflegungsposten, hier in Rotkreuz, etwa morgens um 1 Uhr.


Es wurde ein sehr forsches Marschtempo angeschlagen.
Wir waren bis hierher mit einem Stundenmittel von über 7 km/h unterwegs! Man konnte auch nicht einfach gemütlich spazieren, in der Nacht musste man irgendwo bei einer Gruppe ansaugen und mitgehen, um den Weg nicht zu verlieren. Ich war irgendwo in der Mitte unterwegs, aber es marschierten trotz der langen Distanz alle so schnell! Wahrlich, eine Radiowanderung war das nicht!

Ich sollte dem noch Tribut zollen!



Der Zugersee um 3 Uhr, da ist nicht grad viel los.


Dann, kurz vor Immensee, bekam ich neben einer beginnenden Müdigkeit in den Beinen auch ein zunehmendes Schlafbedürfnis.
Wann hatte ich wohl zum letzten Mal "durchgemacht"?  Das dürfte schon sehr lange her sein - ich war mich wahrscheinlich einfach nicht mehr gewöhnt.
Der Gedanke, hier am nächsten Verpflegungsposten einfach ins Auto zu steigen und sich zurückbringen zu lassen, etwas zu schlafen im Auto, bekam zunehmend etwas Attraktives, dieser Gedanke wurde immer dominanter!
Als ich dann noch Schwindelgefühle bekam und bemerkte, dass ich immer wieder mal die ganze Wegbreite brauchte, da wurde mir klar: ich hatte gegen ein Hypo zu kämpfen, einen Hungerast.

Ich hatte mich von der Gruppe einfach mittreiben lassen und hatte in den ersten 7 Stunden (wie die meisten anderen auch) nur gerade 2mal etwa eine Viertelstunde Halt gemacht zum etwas weniges essen und trinken. 

Also machte ich in Immensee mal eine längere Pause und habe viel Tee und Kakao getrunken und Brot gegessen - etwas anderes gabs nicht.

Danach ging es wieder recht gut, auf einer geteerten Zickzackstrasse hinauf zur Seebodenalp konnte man sogar die Strinlampe ausschalten und die wolkenlose Sternennacht bewundern, welches Erlebnis!  Grad um 4 Uhr begann es ganz langsam heller zu werden, um halb fünf setzte der Vogelgesang ein!



Auf der Seebodenalp.



Die letzten 700 Höhenmeter wurden für mich, sagen wir einmal, recht beschwerlich..
Meine Glykogenspeicher waren längstens zerstört, und für die Fettverbrennung war auch nichts rechtes mehr vorhanden. Einige andere wanderten weiterhin frisch voran, aber vielen schien es nicht viel besser zu gehen.

Doch das Szenario machte all das vergessen:




Die Sonne geht auf, kurz vor 6 Uhr, ich bin etwas unterhalb der Rigi Staffel.







Blick zum Pilatus.












Trotz aller Mühen, ein wunderschönes Erlebnis, es hat sich gelohnt!














Mittwoch, 9. Mai 2012

9.5.2012 Biketour über den Creux du Van


Sonja und Eveline haben gleich beide Zeit, mich heute auf eine Biketour zu begleiten!
Wir haben erst gestern abend die Route noch geändert, der Wetterbericht versprach eher Regen für die geplante Tour ins Napfgebiet, dafür am Nachmittag viel Sonne in der Westschweiz.
Diese Prognose sollte sich leider als ziemliche Fehlleistung entpuppen.



Im Zug haben wir festgestellt, dass dies unsere allererste gemeinsame Biketour zu dritt ist.
Eveline kommt mit ihrem brandneuen Mountainbike.














Von Boudry aus starten wir Richtung Creux du Van, hier schon hoch über der Areuse-Schlucht.




Wenn es steil wird, muss man auf einer Bike-Tour auch mal das Velo schieben,





oder ein Hindernis überqueren:








Es kommt vor, dass man das Bike an ganz steilen Stellen sogar tragen muss.







Doch zu oberst wurde es dann erst richtig steil!












Ich bin hier grad im obersten Teil des Weges....




Brigitte soll hier einfach einmal tief durchatmen und mutig weiterlesen!



Geschafft: Wir sind auf dem Creux du Van!



Bei meiner doch eher bescheidenen kulinarischen Erwartungshaltung wäre es mir im Leben nie in den Sinn gekommen, hier oben mitten am Nachmittag ein Fondue zu bestellen.  Aber für solche Ratschläge hat man ja die Töchter dabei!   Fein wars!


Einschub  (ich kann es nicht mehr länger verklemmen!):
Für all jene, die bis dahin alles geglaubt haben, was ich geschrieben habe, sei es hier korrigiert:
Das war natürlich nicht ich auf dem Bild in der Wand!
Ich habe es im neusten Bike-Heft "Ride" vom Mai 2012 gefunden, und ich wollte dieses absolut verrückte Bike-Bild einfach in meinen Bericht einschleusen.

Mir sind vor 3 Jahren auf dem Abstieg vom Wildstrubel auch einmal 3 Biker entgegengekommen, alle zu Fuss, mit einem Rad auf dem Buckel. Ich habe mich damals schon gefragt, was daran wohl so spassig sei, das Bike etwa 6 Stunden hochzutragen und dann auf kaum fahrbaren Geröllhalden wieder hinunterzuturnen. Vielleicht das spezielle Gipfelbild???
Nun, jedem das Seine.


Doch nun wieder zu heute:









Wir verweilen noch einen Moment bei der eindrücklichen Aussicht












Bei der Abfahrt ins Tal und auf dem Weg entlang der Areuse geraten wir dann in einen Platzregen.   Schade.    Aber das war eine gute Tour, hoffentlich auf bald wieder einmal!
Und ich hoffe nun vor allem für nächsten Mittwoch auf gutes Wetter!