In Analogie zu Franz Hohlers "52 Wanderungen" plane ich, in diesem Jahr (2012) an jedem Mittwoch auf eine Tour zu gehen.
Geplant sind Wanderungen, Schneeschuh-Touren, Bergläufe, Ausflüge mit dem Rennvelo, mit dem Bike, Langlauf, usw.
Manchmal werde ich von Brigitte oder von einer Tochter begleitet, hoffentlich ein paarmal auch von Sportkollegen, meistens werde ich aber alleine unterwegs sein.
Alfred Lehmann


Mittwoch, 25. Juli 2012

25.7.2012 Mit dem Kajak von Gwatt nach Hilterfingen

Ich kann heute, an einem sonnig warmen Sommertag, Markus' Kajak auslehnen für eine Fahrt mit Sonja quer über den Thunersee.
Sonja hat schon ein Restaurant in Hilterfingen rekognosziert, wo man mit dem Boot anlegen kann.





Unser Ziel: Hilterfingen am gegenüberliegenden Seeufer.















Die Boote sind bereit.






Auf dem Hinweg paddeln wir mehr oder weniger dem Ufer entlang.
Hier vor der Seebühne in Thun, wo derzeit die "Titanic" aufgeführt wird.









Ich musste bald feststellen, dass Kajakfahren eine ziemlich wackelige Angelegenheit ist!
Jedenfalls gibts heute fast ausschliesslich Fotos von mir - der Fotoapparat auf meinem Boot wäre eine viel zu riskante Angelegenheit gewesen...
Nun, richtig gekentert bin ich nicht, aber eigentlich ist die Physik dagegen, dass der Schwerpunkt bei einem so schmalen Boot über dem Wasser liegt, da darf man sich schon keine Fehler erlauben.




Unser Ziel fürs Mittagessen: Das Restaurant am See mit Sonnenterrasse und Bootsanlegeplatz.


Während dem Mittagessen studiere ich ernsthaft die Zu- und Wegfahrten der grossen Kursschiffe.
Wir wollen auf dem Rückweg den See direkt überqueren, und da möchte ich schon nicht einem grossen Kursschiff in die Quere kommen.
Oder mit anderen Worten: Ich bemühe mich zu verhindern, dass der Text unter dem nächsten Bild lauten muss:  "die  "Blüemlisalp" - von unten".









Bereit, wieder in See zu stechen.




















Der Niesen und das Ufer kommen langsam näher.















Wir sind auf einer kleinen Insel des Kanderdeltas angekommen, die nur für Boote zugänglich ist.


















Mit sicherem Boden unter den Füssen kann ich auch einmal ein Bild von Sonja machen....














... oder wir können jemanden fragen, uns zusammen aufzunehmen.








An der Mündung der Kander in den See.














Das Stockhorn im Hintergrund - bald sind wir zurück.















Es wird Zeit, dass wir an Land gehen, ein Gewitter zieht auf.







Bilanz?

Nun, meine Bauchmuskeln waren total überfordert (ein Kenner sieht das an meiner Haltung im Boot), die Arme sind müde, der Ellbogen schmerzt etwas, es scheint nicht mein Sport zu werden.

Aber trotzdem -  es war ein ganz schönes Erlebnis!!



Mittwoch, 18. Juli 2012

18.7.2012 Mit dem Flyer/Bike von der Lenk über die Saanenmöser zum Lauenensee

Brigitte hatte lange Vorbehalte gegen die Anschaffung eines Flyers zu ihrem runden Geburtstag. Mit kräftiger Hilfe der Töchter ist die Ueberzeugung dann geglückt - Brigitte hat jetzt ihre Freude daran, und seither können wir wieder schöne gemeinsame Velotouren machen mit dem Flyer, resp ich mit dem Bike.

Heute wollen wir von der Lenk über die Saanenmöser zum Lauenensee fahren.



Bald nach Zweisimmen kommt das markante Rüeblihorn ("le Rubli") in Sicht.






Kurz vor der Saanenmöser ist eine lange Steigung von über 20%.
Das braucht an meinem Bike die allerkleinste Uebersetzung - Brigitte musste kurz vor der Höhe kapitulieren.










Blick hinunter nach Gstaad.
Das rechte Tal führt nach Gsteig/Pillon, links gehts zum Lauenensee.


Auf dem Anstieg nach Lauenen ist Brigitte natürlich wieder schneller als ich und wartet von Zeit zu Zeit. Das ist normal mit Flyern und ich habe kein Problem damit.


Doch anderswo kann das schon frustig sein:
Kürzlich war ich im Emmental mit dem Rennvelo unterwegs. In einer Steigung sah ich ein paar Hundert Meter vor mir zwei ältere Damen radeln.
"..die schnapp ich mir sogleich..!"
Doch - nach ein paar Minuten waren sie immer noch gleich weit entfernt!

Da sah ich es: Bolzengerade senkrechte Sitzposition, ganz langsamer Tritt, die weissen Haare waagrecht im Fahrtwind:  die waren auf Flyern unterwegs!, - und sie entschwanden langsam im Dunst....

Das ist der Alptraum eines jeden halbwegs anständigen Rennvelofahrers: zwei Grosis, die einen einfach stehen lassen!




In Lauenen haben wir die Velos zurückgelassen und sind die 1 1/2 h zum See gewandert (die Strasse ist sehr schmal und hat recht viel Verkehr).
















Der Lauenensee - ein ganz schöner Flecken!


Wir erwischen gerade das letzte Postauto zurück nach Lauenen, dann folgt wieder eine rassige Fahrt hinunter nach Gstaad.






Es ist schon Abend, drum nehmen wir den Zug bis Saanenmöser.
Wir fahren sozusagen in der Werkzeugkammer des Regionalzugs.
















Zum Schluss wartet nochmal eine schöne Abfahrt bis nach Zweisimmen.


















Rechtzeitig zum Alpenglühen sind wir wieder zurück in der Lenk:






PS: Hier folgt nun noch eine "eingeschobene Tour":


Mittwoch, 11. Juli 2012

17.7.2012 Bonus: Betonienblättrige Rapunzel

Ich freue mich jeden Mittwoch auf eine Tour, bei jedem Wetter.

Doch auf der anderen Seite will ich mich nicht selber unter Ausführungs-Druck setzen, ich will mir die Freiheit behalten, einmal einfach keine Tour zu machen.
Dafür habe ich heute eine weitere kurze Tour beschrieben, die ich häufig mache, an Wochenenden, aber auch schon am Mittwoch.
Ich will die Tour aber nicht erst im November publizieren, wenn ich einmal nicht mag, weil dann die Jahreszeit nicht mehr passen würde.
Darum beschreibe ich heute eine Art "Bonus"-Tour, auf die ich später vielleicht einmal verweisen werde.



Niemand weiss, was der Titel soll?  (ausser Walter natürlich!)

Wir mieten seit ein paar Jahren jeweils in den Sommermonaten eine kleine Ferienwohnung in der Lenk. Mit unseren häufigen Besuchen machen wir auch 2 der vielen "kalten" Betten in der Lenk etwas warm.

Von dort aus jogge ich häufig am frühen Morgen aufs Leiterli.




Start vor dem Sonnenaufgang.








Der Weg ist stellenweise (zum Joggen) ziemlich steil, er führt aber durch ganz schöne blühende Alpwiesen:



















Wollgras ("Geissenbart") im Morgentau.


Arnika und bärtige Glockenblumen:










Kleiner Tümpel - im Sommer entwickeln sich hier zahllose Qaulquappen zu kleinen Fröschen.
















Schmucke Alphütte, im Hintergrund mein Ziel: das Leiterli.













In grad einer Stunde und ein paar zerquetschten Minuten bin ich oben.
Ich trinke einen Kaffee (man kennt mich hier als frühen Gast, vor den ersten Bähnli) und jogge dann wieder bis zur Mittelstation hinunter.
Hier warte ich auf die erste Gondel, die mich wieder ins Tal bringt.

Um 9 Uhr ist der Spuk vorbei, und der normale Tag kann beginnen.


Das Leiterli ist derzeit ein wahres Blumenparadies!



Enziane,




Männertreu,






Kugelorchis,




dann ganze Felder voll Alpenrosen:







... und wenn man danach Ausschau hält: die betonienblättrige Rapunzel!





Und hier ist sie wieder, die Rapunzel, auf der Gondel Nr. 65:




Seit diesem Sommer ist das "unsere Gondel".





Alle Gondeln aufs Leiterli haben einen Blumennamen (und einen Sponsor).
Ich konnte aus etwa 10 "freigewordenen" Blumen auslesen und habe mich für die Rapunzel (Teufelskralle) entschieden.
Das "gemeine Fettkraut" wollte ich gar nicht haben, ebensowenig die Gondel Nr 106 mit dem "kriechenden Gipskraut".


Doch nun habe ich ein neues Problem.
Früher konnte ich einfach in die nächste Gondel einsteigen und ins Tal fahren - das ist jetzt natürlich vorbei.
Heute muss ich manchmal lange warten, sogar bis über eine halbe Stunde, bis die "richtige" Gondel endlich daherkommt...


Eitelkeit will gelitten haben.



10.7.2012 Wanderung Lenk - Iffigenalp

Wir sind in den Ferien in der Lenk, heute morgen wandern Brigitte und ich auf die Iffigenalp.




Der Lenkersee am Morgen - spiegelglatt!








Schöner Weg ins Tal des Iffigbaches.
















Die Brämen waren froh, dass wir (als ihr Mittagessen) endlich gekommen sind!
Jedoch - ihre Population ist heute empfindlich dezimiert worden...




Wir sind heute am Dienstag unterwegs, in den Ferien bin ich nicht so sehr auf den Mittwoch fixiert. Das Wetter soll ab heute nachmittag bis morgen abend schlechter werden.


Restaurant Alpenrösli (auf halbem Weg zur Iffigenalp): "Dienstag Ruhetag" steht auf einem Plakat am Taleingang!
In einem Blog kann ich dazu nur schreiben:   Ach!

... anstatt dem viel passenderen  "sh..."!






Welche Freude, als dann das Alpenrösli bei dem guten Wetter doch geöffnet ist!















Bild vom Restaurant aus mit maximalem Zoom: sieht man den Vogel??

(unteres Drittel, etwas rechts vor der Wolke)









Mit nachträglicher Vergrösserung bestätigt sich: das ist ein Steinadler!
























Von blossem Auge war das sofort klar: die Grösse, die ausgefransten Flügelenden, der seltene, langsame Flügelschlag.
Die Wirtin des Alpenrösli bestätigt mir, dass es am benachbarten Oberlaubhorn einen Adlerhorst gebe - dorthin ist er geflogen.














Der Iffigfall, derzeit mit viel Wasser!






















Bald sind wir am Ziel:















Im Berghaus Iffigenalp essen wir z'Mittag, grad noch vor dem einsetzenden Regen.







Mittwoch, 4. Juli 2012

4.7.2012 Mit dem Rennvelo nach Balsthal - Scheltenpass - Delémont

Ich habe mich erst am späten Dienstag abend für diese Tour entschieden, nachdem die Pläne für Harder - Augstmatthorn wegen angesagten Gewittern nicht möglich schien.

Zum Glück hat Samuel beim Jassen einmal von einer Trainingsfahrt über den Scheltenpass erzählt, die "noch schön" gewesen sei. Ich habe zuvor nie etwas von einem Scheltenpass gehört.



Noch vor der Holzmühle:





Hey, was ist los - wir haben doch erst anfangs Juli!
















Ich habe auf der Velokarte einen Weg herausgesucht, der praktisch verkehrsfrei (dafür etwas zick-zack) auf kleinen geteerten Strässchen nach Oensingen führt.


























Die Zeiten ändern sich!





Hier wurde vor Jahren ein weiteres AKW geplant.....














..... und heute wird da mit grossen privaten Investitionen Solarstrom produziert!

(heute allerdings noch nicht allzu viel)


















Wohl nur dank dem Signal habe ich diesen Bahnübergang des "Bipperlisi" fehlerfrei gemeistert!
















Nach Mümliswil zweigt das kleine Strässchen (mit kaum Verkehr) ins schöne Guldental ab.

Der Scheltenpass ist knapp 1100 m hoch, er verläuft parallel zum Jura hinter der zweiten Kette von Balsthal nach Delémont.
Samuel hatte recht - dieser Uebergang ist fast so etwas wie ein Geheimtip für Sonntags- (und Mittwochs-) Fahrer:






Beim Aufstieg komme ich ins Grübeln.
Ich fahre mit meinen bescheidenen 7-10 km/h den Pass hoch - vor wenigen Wochen war die Tour de Suisse hier und ich denke, man ist kaum irgendwo langsamer als 30 km/h gefahren.
Ich bin ja nicht ein Massstab -  diese Fahrer sind jünger, viel talentierter und vor allem unendlich viel besser trainiert als ich.

Aber trotzdem.
Es gibt einem zu denken, wenn kürzlich der Giro-Sieg aberkannt und einem anderen Fahrer zugesprochen wurde. Man wusste schier nicht, wem man den Sieg zugestehen sollte, waren doch von den ersten 10 der Rangliste die Hälfte entweder aktuell oder früher wegen Dopings bestraft worden!!

Es ist deprimierend, wenn immer häufiger die Pokale von grossen Meisterschaften im nachhinein nach hinten durchgereicht werden.

Das nimmt einem irgendwie das Vertrauen und die Freude am Spitzensport.





Ich glaube, ich werde einfach weiterhin an den Mittwochen meine eigenen kleinen Brötchen backen.





Zu oberst auf dem Pass mache ich einen Abstecher zur Alpwirtschaft Matzendörfer Stierenberg, um etwas zu trinken.

Leider ist es wegen der hohen Luftfeuchtigkeit nicht "sichtig" - genau genommen sieht es beim Blick ins Tal schon eher nach baldigem Regen aus.














Auf der Abfahrt Richtung Delémont passiert die Strasse diese enge Stelle.

Allfällige ehemalige Infanterie-Offiziere unter den Lesern werden hier mit leuchtenden Augen sogleich die vorbereitete Panzersperre im Boden entdecken und dann die Umgebung nach Bunkern absuchen...

















Am Mittag bin ich in Delémont, wo ich den Zug nach Hause besteige.

Letzter Halt für diese schöne Wegwarten-Staude am Strassenrand.