In Analogie zu Franz Hohlers "52 Wanderungen" plane ich, in diesem Jahr (2012) an jedem Mittwoch auf eine Tour zu gehen.
Geplant sind Wanderungen, Schneeschuh-Touren, Bergläufe, Ausflüge mit dem Rennvelo, mit dem Bike, Langlauf, usw.
Manchmal werde ich von Brigitte oder von einer Tochter begleitet, hoffentlich ein paarmal auch von Sportkollegen, meistens werde ich aber alleine unterwegs sein.
Alfred Lehmann


Mittwoch, 23. Mai 2012

23.5.2012 Berglauf auf den Niesen

Wir haben heute eine Einladung mit Freunden auf dem Niesen: Nachtessen und anschliessend ein Konzert mit dem Streichquartett von Alexandre Dubach.

Das kann ich gut kombinieren mit einem Trainingsläufli auf "meinen Hausberg" - ich starte am Nachmittag.

Für Nicht-Läufer sei hier erklärt, dass sich die Niesenbahn als ideale Berglauf-Trainingsstrecke positioniert: Man kann als Läufer ein Gepäckstück an der Talstation abgeben, das gratis nach oben transportiert wird. Auf dem Gipfel hat es im Wartesaal etwas abgegrenzt eine kleine Duschkabine.


Die Dame am Billettschalter will mein Gepäck partout nur bis zur Mittelstation transportieren - der Weg von der Mittelstation zum Gipfel sei noch gesperrt und werde voraussichtlich an Pfingsten eröffnet. Mein Weg mehr links über die Niesenalp dauere noch wesentlich länger bis zur Eröffnung. Es nützt nichts, dass ich ihr versichere, ich gehe auf eigene Verantwortung.
Ich habe Verständnis für ihre Weisung - es macht ja nicht Sinn, den Weg als gesperrt zu erklären und dann trotzdem Gepäck zu transportieren.
Macht nichts, ich komme schon wieder zu meinen Kleidern. Ich habe dieses Jahr wieder ein Jahres-GA auf den Niesen und kann die Tasche ja auch in der Mittelstation abholen gehen.




"Hat der Niesen einen Hut, bleibt das Wetter gut".  Heute hat er sich den Hut tief über die Ohren heruntergezogen und auch noch ein Halstuch umgelegt.   Immerhin sieht man ganz hinten im Nebel schon etwas "niesen".



Erste kleine Aufhellung.


Hier die Abzweigung bei der unteren Niesenalp: rechts geht der Weg zur Mittelstation Schwandegg (mit meinen Kleidern), den mir die Niesenbahn zugedacht hat.  Ich versuche es doch mit dem linken Weg über den Grat zur Ober-Niesenalp und weiter zum Gipfel.




Ein erster kleiner Rutsch hat den Weg verschüttet, dies ist noch kein Problem.



Die obere Niesenalp.  Zu dieser Jahreszeit (und bei diesem Wetter) ist man da mutterseelenallein unterwegs.   Weit und breit keine Kühe oder andere intelligente Lebewesen in Sicht...



Auf dem weiteren Weg zum Niesengrat auf knapp 2000 m wird es schwieriger.

Auf etwa 50 m ist der Weg durch eine Rüfe völlig verschüttet. Es liegen metergrosse Eisbrocken herum, dazwischen ist tiefer Sumpf/Morast. Ich versinke darin bis zu den Waden.
Ich muss jeden Schritt mit Bedacht machen und muss vor allem darauf achten, dass bei dem laut flutschenden Geräusch beim Hochziehen des Beines der Schuh immer noch dran ist! Ich war derart beschäftigt, dass ich nicht noch fotografieren konnte, hatte keine (saubere) Hand mehr frei.
Es kam mir wieder die Dame an der Kasse in den Sinn - sie hatte es ja gesagt!

Bis hier wieder ein vernünftiger Wanderweg vorhanden ist, dürfte es wohl noch ein paar Wochen dauern.


Zu oberst am Niesengrat hatte es eine grosse Wächte - da war ich froh, dass es schon ein paar Spuren hatte.  Ich kenne den Weg und wusste, dass nach dieser Stelle alles am Sonnenhang entlang geht und sicher schneefrei sein wird.    Der Weg schien mir nicht ein Risiko, aber schon noch gar nicht für Herr und Frau Wanderer.





Der Gipfel kommt im Nebel in Sicht.






Die letzten Meter zum Restaurant mit der ganz schönen Aussichtsterrasse auf 2350 m.



Das Panorama vom Niesen mit Wolkenstimmung.





Ich glaube kaum, dass irgend jemand von diesen Gästen einen ebenso schönen Aufstieg erlebt hat!





Zum Schluss:  Blüemlisalp und Doldenhorn im Abendlicht.



1 Kommentar:

  1. Gratulation, damit wäre die Saison eröffnet! Warst du der einzige Jogger?

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